Sonntag, 4. Oktober 2015

Bleib dir selbst treu

Bleib dir selbst treu (Was geschieht mit uns als Baby?)        von Dieter Fiebelkorn

Neulich las ich in einem Magazin den Titel: Bleib dir selbst treu!
Genau das ist unser aller Dilemma.
Wir können gar nicht uns selbst treu bleiben, weil wir schon lange nicht mehr wissen, wer wir selbst eigentlich sind.
Wir waren sehr wir selbst, als wir in diese Welt hineingeboren wurden. Aber wir alle, bis auf sehr wenige Ausnahmen, konnten uns selbst nicht treu bleiben.
Ein Baby spielt noch stillvergnügt mit seinen Zehen, liegt da, friedlich und ist sich selbst genug. Es ruht in sich, ist noch ganz bei sich selbst, sich selbst treu. Die Aussenwelt ist noch nicht wichtig. nach und nach wurde uns als Baby durch Beeinflussung von außen beigebracht, daß man auf die Außenwelt, auf andere Dinge und Wesen reagieren muß; dass es richtig und wichtig ist, die eigene Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu lenken. „Das Baby wird doch wohl nicht krank sein?“, sagen die Eltern, wenn das Kind nicht auf Spielsachen reagiert. So wird es Stück für Stück dazu erzogen, dass die Wesen und Dinge in der Aussenwelt das eigentlich Wichtige im Leben sind. Die direkte Verbindung zu sich selbst, zu dem Zustand innerer Zufriedenheit und Erfülltheit, wo das Wesen in sich selbst ruht, geht durch diese äußeren Einflüsse nach und nach verloren. Am Ende geht sogar die Erinnerung daran, dass es einen Zustand innerer Erfülltheit gibt, verloren.
So fängt dann das Rennen durch Raum und Zeit an auf der Jagd, im beständigen Bemühen nach Glück und Zufriedenheit, das möglichst lange anhält und nicht nach kurzer Zeit sich schon wieder verändert. Aber nie ist ein Glück im Äußeren von Dauer. Und wir suchen und sehnen uns weiter.
Alles nur, weil wir uns nicht selbst treu bleiben konnten.
Durch Arbeit zur eigenen Bewußtseinsanhebung gelangt man dann wieder dahin: Unschuldig wie ein Baby wieder zu sein., in sich selbst zufrieden. das heißt dann: Erwacht sein, Erleuchtung. Alle angenommenen oder übergestülpten Verhaltensmuster, Konditionierungen, Glaubenssätze, Verspannungen fallen weg und man ist wieder zu dem geworden, der man schon immer gewesen ist, nur diesmal bewußter.
Nachdem man durch den oft langen Prozess der Bewußtwerdung gegangen ist, Bewußtwerdung darüber, wer und was man eigentlich ist, und wer und was man nicht ist, ist man endlich wieder ganz bei sich selbst angelangt. Da man nun bewußt dahin (zurück)gefunden hat, kann man sich jetzt endlich dauerhaft treu bleiben.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen